Abstract
Hintergrund: Das hepatozelluläre Karzinom (HCC) ist der häufigste maligne Tumor der Leber. Die Differenzierung zwischen primären Lebertumoren und Metastasen kann jedoch trotz moderner bildgebender Diagnostik mitunter Schwierigkeiten bereiten, was wiederum oftmals zu einer Diskussion über die Indikation zur Leberbiopsie führt. Methode: Basis dieser Arbeit ist eine selektive Literaturübersicht zum Thema «HCC». Des Weiteren erfolgte die Einbeziehung publizierter Empfehlungen und Stellungnahmen nationaler und internationaler Fachgesellschaften bezüglich der Indikation zur Leberbiopsie. Die Schlussfolgerungen werden durch die Auswertung eigener Daten ergänzt. Ergebnisse: Histologisch müssen die unterschiedlichen Wachstumsformen des HCC unterschieden werden und eine Abgrenzung zu präkanzerösen Läsionen und einigen Sonderformen des HCC erfolgen. Es scheint also vernünftig, immer dann zu biopsieren, wenn Zweifel an der radiologischen Diagnostik oder am klinischen Verlauf bestehen. In der Biopsie soll auch juxtaläsionelles Gewebe entnommen werden, um eine häufige Leberzirrhose zu dokumentieren. Ist eine chirurgische Resektion geplant, so kann auf die Biopsie verzichtet werden. Schlussfolgerung: Die Leberbiopsie erlaubt die Diagnose eines HCC, wenn die histologischen und immunhistochemischen (CD34, Zytokeratin 7 und 19, Glypican 3) Parameter eindeutig sind.