Abstract
Hintergrund: Die Endpunkte der Volumentherapie bei schwerer Sepsis und septischem Schock sind nicht selten Gegenstand kontroverser Diskussionen am Krankenbett. Methode: Anhand der Leitlinien und der aktuellen Literatur werden die Zielparameter sowie die durch Volumentherapie erreichbaren Wirkungen und Nebenwirkungen vorgestellt. Ergebnisse: Werden die Zielparameter der Volumentherapie in der Sepsis nicht in den ersten 6 h erreicht, ist ein erweitertes hämodynamisches Monitoring zur Überwachung der Vorlast und der Volumenreagibilität sowie der Gewebsoxygenierung indiziert. Eine Überinfusion führt nicht selten zu grotesken Anasarka und Nebenwirkungen am Herz, an der Lunge und im Abdomen, die lebensbedrohliche Ausmaße annehmen können. Schlussfolgerung: Die Grenzen der Volumentherapie sind nicht nur in hämodynamischen Zielparametern zu sehen, sondern auch in den Nebenwirkungen der Volumentherapie, die im Rahmen der Sepsisbehandlung nicht sämtlich vermieden, aber in ihren Auswirkungen begrenzt werden können.