Abstract
Die Therapie des fortgeschrittenen oder metastasierten Karzinoms des ösophagogastralen Übergangs erfolgt im Regelfall multimodal, in Abhängigkeit der vorherrschenden Symptomatik bzw. Manifestation der Erkrankung sowie hinsichtlich der Patientenfaktoren. Lokale Therapieverfahren für Stenose und Blutung können in der endoskopischen Therapie, einer lokalen Radiotherapie oder auch in der palliativen Resektion bestehen. Systemtherapien werden zumeist als Zweifach- bis Dreifach-Kombinationstherapien durchgeführt und besonders im Hinblick auf die mögliche Prognoseverbesserung durch Kontrolle einer manifesten – oder okkulten – Metastasierung vermutet. Interessanterweise lassen sich durch aktive Kombinationsprotokolle auch Stenosesymptome zum Teil beherrschen. Die Therapieauswahl muss auch in Abwägung der tolerablen Toxizität bzw. des Aufwands hinsichtlich der Prognose erfolgen: Eine Stent-Anlage wird in der Regel kaum einen Einfluss auf die Prognose bei einer metastasierten Erkrankung haben, aber die Lebensqualität deutlich verbessern, während eine perkutane Radiochemotherapie bei einer lokal fortgeschrittenen, inkurablen Erkrankung neben einer guten Palliation auch prognoseverbessernd sein kann. Damit ist das ösophagogastrale Karzinom ein gutes Beispiel für den Vorteil einer interdisziplinären Herangehensweise sowohl in der potenziell kurativen als auch in der palliativen Situation. In der Regel profitieren die Patienten von multimodalen Therapiekonzepten mit Therapiefestlegung im multidisziplinären Team.