Abstract
Zystische Pankreasveränderungen umfassen ein breites Spektrum benigner und maligner Läsionen, jedoch lässt sich dieses Spektrum auf fünf Entitäten einengen, da diese zusammen insgesamt 95% aller zystischen Pankreasläsionen ausmachen. Es handelt sich dabei um die Pseudozysten, die intraduktalen papillären muzinösen Neoplasien (IPMN), die muzinös-zystischen Neoplasien (MCN), die serös-zystischen Neoplasien (SCN) und die solid-pseudopapillären Neoplasien (SPN). Während bei den Neoplasien die SCN und SPN eine gute Prognose haben, besitzen IPMN und MCN ein deutliches Malignitätsrisiko, da aus ihnen duktale Adenokarzinome hervorgehen können. Weitere Unterscheidungsmerkmale der genannten Entitäten betreffen ihre Epidemiologie, Lokalisation, Beziehung zum Gangsystem und Pathologie. Unter Berücksichtigung dieser Kriterien ist in vielen Fällen eine präoperative Diagnose möglich. In diesem Artikel möchten wir eine Klassifikation mit klinischer Relevanz vorstellen und schwerpunktmäßig die fünf häufigsten zystischen Läsionen des Pankreas sowie ihre wichtigsten Charakteristika diskutieren.