Abstract
Neuroendokrine Tumoren sind eine seltene, heterogene Tumorentität, bei der sich die Hälfte der Patienten mit Lebermetastasen präsentiert. Aufgrund des häufig dominanten Leberbefalls und des langsamen Wachstums kommen lokal ablative Verfahren in Betracht. Die Radiofrequenzablation und die laserinduzierte Thermotherapie haben die perkutane Ethanol-Injektion und die Kryoablation aufgrund von Daten bei anderen Tumorentitäten auch in dieser Indikation wegen der überlegenen Tumorkontrolle und Sicherheit weitgehend abgelöst. Die Datenlage zu Patienten mit neuroendokrinen Lebermetastasen ist jedoch auf einzelne Serien mit jeweils weniger als 63 Patienten beschränkt. Als Indikationen bestehen die Erweiterung der Indikation zur Resektion mit kurativem Ansatz durch Ablation kleiner nichtresektabler Metastasen, die Zytoreduktion mit dem Debulking von >90% der Tumormasse und die palliative Indikation bei Patienten mit Symptomen durch eine endokrine Sekretion der Lebermetastasen. In 95% gelingt die lokale Tumorkontrolle bei Anwendung von State-of-the-art-Ablations systemen bei Metastasen bis 3 cm Durchmesser. Die Prognose bezüglich eines intra- und extrahepatischen Rezidivs korreliert wesentlich mit biologischen Faktoren des neuroendokrinen Tumors (Ki67, Serum-Chromogranin A).