Abstract
Trotz der Fortschritte in der operativen Therapie des Pankreaskarzinoms ist die Prognose nach kurativer Resektion nach wie vor schlecht. Eine R2-Resektion ist mit einem signifikant schlechteren Überleben assoziiert als die radikale Resektion. Eine hÄufige Fehlerquelle in der prÄoperativen Beurteilung der ResektabilitÄt stellt das irrtÜmlich als Retentionspankreatitis eingeschÄtzte diffuse desmoplastische Tumorwachstum dar. Im Falle einer unerwarteten Tumorinfiltration in die Arteria mesenterica superior oder den Truncus coeliacus kann eine palliative Tumorresektion zu einer VerlÄngerung des Überlebens fÜhren. Nichtsdestotrotz kann eine intentionale R2-Resektion derzeit nicht empfohlen werden. Im Falle einer Fernmetastasierung ist die operative Therapie ebenfalls umstritten. Die simultane Resektion eines Pankreaskarzinoms mit synchronen Lebermetastasen ist eine sichere Operation, die bei ausgewÄhlten Patienten zu einem LangzeitÜberleben fÜhren kann. Die Mehrzahl der Patienten mit periampullÄren Adenokarzinomen sterben im ersten Jahr nach Tumorresektion an einem lokoregionÄren Rezidiv. Eine Re-Operation kann mit einer akzeptablen MorbiditÄt und LetalitÄt durchgefÜhrt werden und in EinzelfÄllen zu einem LangzeitÜberleben fÜhren. Daher sollte ein lokoregionÄres Rezidiv bei periampullÄren und Pankreaskarzinomen nicht per se als Kontraindikation zur Operation gesehen werden.