Abstract
Der Morbus Crohn gehört zu den häufigsten chronisch entzündlichen Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts. Leitsymptome sind Durchfall, Bauchschmerzen und systemische Beschwerden wie Fieber und Gewichtsverlust. Neben Anamnese, klinischem Befund und Labordiagnostik kommt der Sonographie eine besondere Rolle bei Diagnosestellung und im Verlauf zu. Ergänzend muss zumindest initial und einmal im Verlauf eine Ileokoloskopie erfolgen. Die Therapie hängt von der Krankheitsaktivität und dem Befallsmuster ab. Schwere Schübe müssen mit systemischen Kortikosteroiden, leichte können mit topischen Steroiden behandelt werden. Bei langstreckigem Dünndarmbefall und/ oder Befall des oberen Gastrointestinaltrakts sollte großzügig die Indikation zur Immunsuppression gestellt werden, die sonst chronisch aktiven Verläufen vorbehalten ist. Das Immunsuppressivum erster Wahl ist Azathioprin/6-Mercaptopurin, Immunsuppressiva zweiter Wahl sind Methotrexat und Anti-TNF-α-Antikörper. Operationen kommen bei therapierefraktären Verläufen, Fisteln, langstreckigen Stenosen und bei lokalisiertem Befall in Betracht. Hochgradige Dysplasien oder Karzinome sind eine absolute Operationsindikation. Komplexe Verläufe erfordern die interdisziplinäre Behandlung durch den Gastroenterologen/gastroenterologisch spezialisierten Pädiater und den Viszeralchirurgen. Patienten müssen zu einer strikten Nikotinkarenz aufgefordert werden.