Abstract
Anknüpfend an die Erstellung von individualisierten Störungsmodellen werden Hinweise und Überlegungen zur Ableitung des therapeutischen Vorgehens (Ziele, Methoden, individuelle Anpassung) aus den aufrechterhaltenden Störungsbedingungen vorgestellt. Im Gegensatz zu diagnoseorientierten Standardtherapieprogrammen kann somit ein individualisierter Therapieverlauf geplant und kontrolliert werden, wobei die Auswirkungen von angewandten Therapiemethoden auf die TherapeutPatient-Beziehung biographisch orientiert reflektiert werden können. Ein solches Therapieangebot kann dann auf 3 Weisen therapeutisch helfen: 1. Bewältigung von Traumatisierungen, Konflikten und Defiziten auf der Verhaltens- und Erlebensebe-ne unter Berücksichtigung der individuell-biographischen Be-sonderheiten der Störung und des Patienten. 2. Berücksichtigung von aktuell aufrechterhaltenden intemalen und interaktionellen Funktionalitäten der Symptomatik (systemischer Aspekt). 3. Konkrete Hilfestellungen zur Durchbrechung sym-ptomspezifischer Teufelskreise und Eigendynamiken.