Abstract
Es wird über eine Untersuchung berichtet, die im wesentlichen zwei Ziele verfolgte: zum einen die Entwicklung eines praktischen Leitfadens zur Verbesserung der emotionalen Vorstellungsfähigkeit unter Berücksichtigung der Aufgliederung emotionaler Vorstellungsfähigkeit in einzelne Komponenten und Subkomponenten, und zum anderen die Uberprüfung, ob der Einsatz eines solchen Trainings eine signifikante Verbesserung der emotionalen Vorstellungsfähigkeit bewirkt. Auf der Grundlage der Bio-Informationstheorie emotionaler Vorstellungen von Lang (1979) und einiger Erweiterungen wurde eine Ausdifferen-zierung der emotionalen Vorstellungsfähigkeit in die drei wesentlichen Komponenten Entspannung. Lebhaftigkeit und Kontrollierbarkeit von Vorstellungen vorgenommen. In systematischer Ableitung aus einer Klassifikation relevanter Subfähigkeiten wurden sieben Themen konzipiert, passende Übungen zur Förderung der einzelnen Subfähigkeiten erarbeitet und in einem Trainingsmanual zusammengefaβt. In einer zweiten Phase wurde in zwei unabhängigen Studien das entwickelte Trainingsprogramm daraufhin überprüft, ob sein Einsatz tatsächlich zu einer Verbesserung der emotionalen Vorstellungsfähigkeit führt. Zur Uberprüfung wurden folgende Arten von Meβinstrumenten eingesetzt: 1. Einschätzungen subjektiv wahrgenommener Veränderungen, 2. Frage-bögen zur Erfassung der Vorstellungsfähigkeit. 3. Messung von Akutverän-derungen in emotionaler Befindlichkeit und subjektiv wahrgenommenen Körperempfindungen zur Erfassung von Stimmungsveränderungen bei der Vorstellung autobiographischer Erinnerungen unterschiedlicher Valenz und 4. Einschätzungen zum Verlauf des Trainings und Abschluβbefra-gung. Die Ergebnisse beider Studien weisen darauf hin. daβ durch das Training eine signifikante Steigerung der emotionalen Vorstellungsfähigkeit erreicht werden konnte. Im Zusammenhang mit den Ergebnissen wurden Stärken und Schwächen des Trainingsprogramms diskutiert und Veränderungsmöglichkeiten aufgezeigt. Neben alien Einzelergebnissen war es für diese Arbeit wesentlich, ein der Empirie zugängliches und klinisch nützliches Konzept der Ausdifferenzierung der emotionalen Vorstellungsfähigkeit in Subfähigkeiten zu entwickeln.