Abstract
An 280 Studentinnen der Universitäten Marburg und Dresden wurden Fragebogendaten zur psychischen und körperlichen Befindlichkeit erhoben. Wie aufgrund der lange Zeit unterschiedlichen gesell-schaftlichen Bedingungen erwartet, fanden sich bei der Marburger Teilstichprobe stärkere Auffälligkeiten in bezug auf gestörtes Eβverhalten. Trotz des Erlebnisses der politischen Wende in der ehemaligen DDR und des sich anschlieβenden gesellschaftlichen Umgestaltungsprozesses gaben die Dresdner Studentinnen weniger Symptome an, die als psychische und körperliche Folgen eines erhöhten Streβerlebens interpretiert werden könnten. Die westdeutsche Stichprobe wies im Vergleich höhere Depressivitätswerte und eine stärkere Neigung zur Somatisierung auf. Hinweise auf ein unterschiedliches Antwortverhalten der beiden Teilstichproben zeigten sich nicht.