Abstract
Die vorliegende Studie beschreibt die Konzeption und Evaluation einer verhaltensonentierten Nichtraucherförderung an Schulen. Ziel der Studie war es, ein verhaltenstherapeutisches Angebot der Primär– und Sekundärprävention des Zigarettenrauchens für Schulen bereitzustellen und wissenschaftlich zu überprüfen. An der Untersuchung nahmen 6 Schulen des allgemeinbildenden Schulsystems mit insgesamt 1299 Schülern teil. Drei verhaltensorientierte Programmpakete wurden an den teilnehmenden Schulen durch entsprechend ausgebildete Lehrkräfte angeboten: a) ein Raucherentwöhnungsprogramm für rauchende Lehrer und Eltern, b) ein Raucherentwöhnungsprogramm für rauchende Schüler im Sinne der Sekundärprävention und c) ein Trainingsprogramm zur Förderung der Lebenskompetenzen von noch nicht rauchenden, aber «gefährdeten», selbstunsicheren Kindern im Sinne der Primärprävention. Zur Evaluation dieser Maβnahmen wurde ein Wartelisten-Kontrollgruppen-Design gewählt: Während die Intervention an 4 Schulen lief, dienten 2 weitere Schulen als Kontrollgruppe. Der Vergleich der Baseline-Daten mit den Daten direkt nach der Intervention belegt, daβ sich die Anzahl der rauchenden Schüler in der Experimentalgruppe statistisch und klinisch bedeutsam senkte, während sie in der Wartelistenkontrollgruppe praktisch unverändert blieb. Eine Katamnese ein halbes Jahr nach Ende der Intervention zeigt, daβ die Effekte im wesentlichen stabil bleiben. Daher wird die Maβnahme als insgesamt auβerordentlich erfolgreich angesehen.