Abstract
Zunehmend werden kognitiv orientierte stationäre Behandlungs-programme eingeführt. Eine der Hauptschwierigkeiten scheint die Integration der kognitiven Therapie auf der Klinikstation zu sein. Lösungen in Form von gleichzeitig angebotenen Psychotherapien, zusätzlichen Sitzungen bei schwerer Psychopathologie, Einzel- und Gruppentherapie usw. brachten meist nicht das gewünschte Ergebnis und schlossen begleitende Forschungstätigkeit häufig aus. Das vorliegende Konzept schlägt die kognitive Therapie sowohl als psychotherapeutischen Ansatz als auch als zugrundeliegende theoretische Orientierung vor. Verschiedene konzeptuelle Ebenen (theoretisch, institutionell und die der therapeutischen Anwendung) können in ein Behandlungsprogramm integriert werden. Der Beschreibung des Behandlungsprogramms folgen Prä–, Postergebnisse sowie eine 6-Monats-Katamnese von 99 Patienten der ersten 2 Jahre. Die Symptom-reduktion am Ende der Behandlung ist hoch signifikant, 60% der Patienten erfüllen die Kriterien der kumulativen Responderrate (BDI und HRSD unter 18 und 50% Reduktion auf beiden Skalen), 80% erhalten ihre Ergebnisse aufrecht bzw. verbessern diese.