Zusammenfassung
Hintergrund: Tod und Sterben sind in Psychotherapien häufig relevante Themen, besonders, wenn Menschen mit lebensbedrohlichen Erkrankungen in Behandlung kommen. Die Kommunikation über das Lebensende in der Therapie und im Alltag ist häufig mit Angst und Überforderung verknüpft. Dabei kann eine gelungene Kommunikation bedeuten, dass die Lebensqualität von Betroffenen und Angehörigen steigt, genau wie ihre Verbundenheit. Bisher existieren keine wissenschaftlich evaluierten Programme zur Anbahnung von Gesprächen über das Lebensende. Ein solches wurde im Rahmen der “Hand-in-Hand” Studie als Zugang für eine medizinische Vorausplanung entwickelt. Fallbericht: Zwei Krebsbetroffene, die im Rahmen einer randomisierten kontrollierten Studie an der “Hand-in-Hand” Intervention teilnahmen, werden vorgestellt. Die Interventionsbausteine aus Würde-Therapie, Wissensvermittlung und kognitiver Therapie werden beschrieben und ihre Wirkung qualitativ und quantitativ bewertet. Dabei zeigt sich eine hohe Zufriedenheit bezüglich der Intervention. Die Intervention kann die Kommunikation zwischen Betroffenen und Angehörigen verbessern, wenn auch in unterschiedlich starkem Ausmaß. Schlussfolgerung: Es ist wichtig, Menschen im Rahmen der psychotherapeutischen Versorgung nach lebensbedrohlichen Erkrankungen in ihrem Umfeld zu befragen. PsychotherapeutInnen besitzen dabei bereits Kompetenzen, mit denen sie Gespräche über das Lebensende fördern können. Der gezielte Einsatz dieser Kompetenzen im Rahmen der “Hand-in-Hand” Intervention hat in den beschriebenen Einzelfällen zu einer Veränderung in der Kommunikation geführt.