Zusammenfassung
Hintergrund: Aufgrund der aktuellen Reform der Ausbildung zum Psychotherapeuten<A51_FootRef>1</A51_FootRef> kommen auf die universitäre Lehre im Fach Psychologie neue didaktische Herausforderungen zu. Zusätzlich zum allerorts gut etablierten wissenschaftlichen Curriculum werden neue Module zur Vermittlung praktischer Kompetenzen benötigt, um den umfangreichen Anforderungen an eine Approbation entsprechen zu können. Die innovative Methode der Schau-spielpatienten bzw. Simulationspatienten (international auch gebräuchlich: standardisierte Patienten) erscheint besonders gut geeignet, um insbesondere Fertigkeiten der klinisch-psychologischen Gesprächsführung zu trainieren und zu reflektieren. Methoden: Dieses Pilotprojekt zeigt auf, wie Simulationspatienten im Gesprächsführungspraktikum eines universitären Masterstudiengangs eingesetzt werden können. Zudem wurde der didaktische Baustein in drei Kohorten mit n = 156 Studierenden evaluiert, insbesondere auf die Steigerung der selbst wahrgenommenen therapeutischen Kompetenz. Ergebnisse: Es zeigte sich aus Sicht erfahrener Therapeuten, dass sich mit vertretbarem Aufwand sehr realistische Interaktionen mit Patienten abbilden lassen. Die studentischen Bewertungen veranschaulichen, dass die Teilnehmer mit der neuen Lehrmethode sehr zufrieden sind. Darüber hinaus zeigt sich bei den teilnehmenden Studierenden im Prä-Post-Vergleich eine erhöhte the-rapeutische Selbstwirksamkeit. Besonders deutlich zeigte sich dieser Benefit bei den tatsächlich eingeübten Themengebieten. Diskussion: Diese Befunde belegen, dass der Einsatz standardisierter Patienten einen wertvollen Bei-trag zur praxisorientierten Lehre im Psychologiestudium leisten kann.