Zusammenfassung
Theoretischer Hintergrund: Betrachtet man die hohen Prävalenzahlen psychischer Störungen im Kindes- und Jugendalter und die damit verbundene Belastung und Beeinträchtigung der Betroffenen, so ist die Notwendigkeit von Prävention offensichtlich. Trotzdem fehlen häufig Ressourcen zur Durchführung von Präventionsmaßnahmen. Me-thode: Ziel war die Entwicklung und Implementierung so wie Evaluation eines modularisierten Präventionskonzepts zur emotionalen Kompetenz (3–5 Doppelstunden), welches im Rahmen eines Service-Learning-Konzeptes durchgeführt wurde. 1’195 Schüler im Alter von 7–16 Jahren (M = 11,5, SD = 2,42; Jungenanteil = 53%), 38 Lehrpersonen (M = 45,76 Jahre, SD = 9,49) und 188 Gruppenleiter (M = 23,38 Jahre, SD = 2,61) nahmen an der Evaluation der Präventionsmaßnahme teil. Erhoben wurden die Akzeptanz, der Wis-senszuwachs und die Effektivität anhand der Evaluation von Stressbewältigungsstrategien, Emotionsregulationsstrategien und Selbstwirksamkeit im Prä-Post-Design. Ergebnisse: In der Gesamtstichprobe zeigte sich eine hohe Akzeptanz der Präventionsmaßnahme mit Weiterempfehlungsraten zwischen 82 und 93%. Es zeigte sich ein kleiner Effekt beim Anstieg der konstruktiv-palliativen Emotionsregulation (t(97) = 2,62, p = 0,025, d = 0,29). In allen weiteren Outcome-Maßen zeigten sich keine signifikanten Veränderungen. Schlussfolgerung: Insgesamt zeigt sich eine erfolgreiche Implementierung des Präventionskonzepts an den Kooperationsschulen. Die modularisierte Konzeption der Präventionsmaßnahme geht zulasten der internen Validität, wo hingegen das naturalistische Studiendesign eine Stärke darstellt.