Abstract
In den vergangenen Jahren werden in die Verhaltenstherapie (VT) zunehmend emotionsaktivierende und -verändernde Interventionen zusätzlich zu Expositionsverfahren integriert. Dabei liegen bisher kaum Konzepte zum gezielten Einsatz solcher Interventionen vor. Ein möglicher Rahmen für den Einsatz emotionaler Arbeit in der VT ist das Schema-Modus-Konzept nach Jeffrey Young bzw. Arnoud Arntz. Eine zunehmende Zahl von Studien zeigt sowohl gute Effekte für emotionsaktivierende Interventionen als auch für die Wirksamkeit der Schematherapie bei verschiedenen Persönlichkeitsstörungen. Selbsterfahrung ist in Deutschland integraler Bestandteil der VT-Ausbildung. Sie dient gleichermaβen dem Verfolgen praxis- wie personbezogener Ziele. In dieser Arbeit werden einige Überlegungen dazu dargestellt, wie der Schema-Modus-Ansatz in der verhaltenstherapeutischen Selbsterfahrung eingesetzt werden kann. Damit kann – praxisbezogen – der systematische Einsatz emotionaler Methoden erfahren und erlernt werden; personbezogen können dysfunktionale Muster von Therapeuten, etwa übermäβige Verantwortungsübernahme oder die Vermeidung von Konfrontation, in ihrem biografischen Bezug geklärt und verändert werden. Eine empirische Überprüfung dieses Ansatzes steht allerdings noch aus.