Hintergrund: Psychische Erkrankungen bei Eltern werden als Risikofaktor für die psychische Entwicklung von Kindern angesehen. Ob und in welchem Ausmaß dies auch für ernsthafte körperliche Erkrankungen der Eltern gilt, ist bisher seltener untersucht worden. Diese Pilotstudie berichtet über die psychischen Auffälligkeiten von Kindern bei Frauen mit Brust- oder gynäkologischem Krebs. Patienten und Methoden: 19 Paare mit 27 Kindern im Alter zwischen 4 und 16 Jahren beantworteten zu mehreren Messzeitpunkten (T1: innerhalb von 8 Wochen nach Diagnose; T2: 3–5 Monate nach Diagnose; T3: 6 Monate nach T2; T4: 1 Jahr nach T2) einen Fragebogen zu Stärken und Schwächen des Kindes sowie zur eigenen Belastung durch die Erkrankung, dem Ausmaß sozialer Unterstützung sowie der partnerschaftlichen Bewältigung der Erkrankung. Aufgrund der geringen Fallzahlen zu T3 und T4 konzentriert sich die gegenwärtige Untersuchung auf die ersten beiden Messzeitpunkte. Ergebnisse: Zu jedem Messzeitpunkt schätzten beide Eltern die Kinder als überwiegend psychisch unauffällig und prosozial ein. Diejenigen Mütter, die zu T1 stärker durch die Krebserkrankung belastet waren, berichteten zu T2 auch mehr psychische Auffälligkeiten bei ihren Kindern. Dieser prospektive Zusammenhang wurde vollständig über das Ausmaß der partnerschaftlichen Bewältigung der Erkrankung zu T1 mediiert. Diskussion: Sollten diese Ergebnisse repliziert werden, könnten sie darauf hin weisen, dass indizierte Präventionsmaßnahmen bei Familien mit einem krebskranken Elternteil das Erleben einer manifesten psychischen Störung bei betroffenen Kindern und Jugendlichen unter Umständen verhindern. Eine Möglichkeit, die Indikation für eine solche Maßnahme zu stellen, kann in der Einschätzung der individuellen Belastung durch die Krebserkrankung und des Ausmaßes an Unterstützung innerhalb der Partnerschaft liegen.

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