Abstract
In der Therapie des chronischen Schmerzes, der ein sehr heterogenes und komplexes PhÄnomen darstellt, haben sich kognitiv-behaviorale AnsÄtze als Bestandteil eines interdisziplinÄren, multimodalen Therapieansatzes etabliert. Obwohl die Verbesserung der LebensqualitÄt als zentrales Therapieziel angesehen wird, fokussieren die traditionellen kognitiv-behavioralen AnsÄtze bisher Überwiegend auf bessere SchmerzbewÄltigung und Schmerzkontrolle. Nach einer kurzen Darstellung wesentlicher Aspekte dieses Ansatzes werden mÖgliche Probleme dieser Fokussierung diskutiert und die Bedeutung von Werten und individuellen Sinnerfahrungen fÜr die LebensqualitÄt hervorgehoben. Vor diesem Hintergrund wird eine Erweiterung der kognitiv-behavioralen AnsÄtze um eine existenzielle Perspektive vorgeschlagen. Diese beinhaltet Aspekte des Menschenbildes, der Therapeut-Patient-Beziehung und eine vermehrte BerÜcksichtigung von Themen wie Trauer, Akzeptanz von und Einstellung zu schicksalhaftem Leid, individuelle Werthaltungen und verbliebene SinnmÖglichkeiten. Auf die NÄhe zur Acceptance and Commitment Therapy (ACT), zu der aktuell viel geforscht wird, wird eingegangen.