Abstract
Es gibt zwischenzeitlich zwar zahlreiche Untersuchungen über die Besonderheiten des sozialen Netzwerkes bzw. von sozialer Unterstützung bei schizophrenen Patienten. Es fehlen allerdings Studien über den Einfluß von prämorbider Anpassung und Parametern des sozialen Netzwerks auf die pharmakotherapeutisch wenig beeinflußbare Negativsymptomatik. Kenntnisse über solche Zusammenhänge sind wichtig für die Vorhersage des Krankheitsverlaufs Schizophrener und erlauben Rückschlüsse für die Behandlung und Rehabilitation der Patienten. An einer repräsentativen Stichprobe von 163 ersterkrankten Schizophrenen wurden mittels Partialkorrelationen und multipler Korrelationen Beziehungen zwischen den genannten Merkmalbereichen berechnet. Es zeigte sich, daß die prämorbide soziale Anpassung und die Größe des sozialen Netzwerkes das Ausmaß der späteren Affektstörung, insbesondere das Ausmaß der Anhedonie, vorherzusagen erlauben. Mögliche Konsequenzen für die Rehabilitation und für den Krankheitsverlauf werden aufgezeigt.