Abstract
Dargestellt wird die kognitive Interventionsforschung, die im Bereich der fluiden Intelligenz mit alten Menschen durchgeführt wurde. Im ersten Teil werden einige Anstöβe fur die Untersuchung der Modifizierbarkeit intellektueller Funktionen im Alter vorgestellt: (1) das psychometrische Modell der fluiden und kristallinen Intelligenz, das für fluide Fähigkeiten einen Altersabbau prädiziert; (2) empirische Ergebnisse aus sequentiellen Studien, die zeigen, daβ groβe individuelle Unterschiede im Beginn und Muster kognitiven Abbaus auftreten und darüber hinaus Kohortendifferenzen vorhanden sind, die über Fähigkeiten und Fertigkeiten variieren. Im zweiten Teil folgt die Zusammenfassung der neueren Interventionsforschung. Es wird dargelegt, daβ kognitive Trainingsprogramme auf fluide Fähigkeiten abzielen, die frühe Abbaumuster aufweisen. Der Ergebnisbericht legt nahe, daβ ältere Menschen über eine beträchtliche Kapazitätsreserve zur Leistungsteigerung in fluiden Intelligenzmaβen verfügen. Aus den Ergebnissen einer zweiten Serie von Trainingsstudien wird gefolgert, daβ die Auswirkungen des kognitiven Trainings bei Älteren mit einer vorausgehenden altersbezogenen Leistungsabnahme remedierende Abstufungen annehmen. Von der beträchtlichen kognitiven Plastizität gesunder älterer Menschen abgesehen, zeigen jedoch demenzgefährdete ältere Menschen erste Anzeichen einer reduzierten kognitiven Kapazitätsreserve.