Abstract
Der Einführung operationalisierter Diagnostik von Persönlichkeitsstörungen in DSM-III, DSM-III-R und ICD-10 folgte eine erhebliche wissenschaftliche Beschäftigung mit dieser wichtigen Diagnosekategorie, speziell eine sprunghafte Entwicklung von zahlreichen Untersuchungsinstrumenten zur Erfassung von Persönlichkeitsstörungen. Die Reliabilität der in DSM-III, DSM-III-R und ICD-10 beschriebenen Diagnosekategorien konnte erst mit der Einführung von Selbstbeurteilungsfragebögen, Checklisten und strukturierten Interviews deutlich verbessert werden. Im Gegensatz zu Reliabilität muβ allerdings die Validität dieser Diagnosekategorien von Persönlichkeitsstörungen als unzureichend bezeichnet werden. Neuere Ansätze favorisieren daher eine dimensionale Klassifikation von Persönlichkeitsstörungen gegenüber der herkömmlichen kategorialen Klassifikation.