Abstract
Pathologische Sorgen sind ungenau definiert. Für die Behandlungsplanung bleiben wichtige Fragen offen: Welche Merkmale sind für die Unterscheidung zwischen behandlungsbedürftigen und nicht behandlungsbedürftigen Sorgen relevant? Welche Art von Sorgen muss wie behandelt werden? Und: Welche Art von Sorgen gilt es eher zu akzeptieren? Wir machen praxisnahe Vorschläge dafür, wie Sorgen mittels einer einfachen Heuristik auch vom Patienten selbst als «pathologisch» identifiziert werden können. Im Sinne eines therapeutischen Arbeitsmodells ergeben sich differentielle Bearbeitungsstrategien, je nachdem, ob es sich um wichtige oder weniger wichtige, auf lösbare oder unlösbare Probleme bezogene sowie angemessene oder überzogene Sorgen handelt. Das vorgestellte Arbeitsblatt zu den Sorgen soll vor allem die wahrgenommene Kontrolle des Patienten stärken und die Psychoedukation zur Generalisierten Angststörung erleichtern.