Abstract
Hintergrund: Kindliche Bauchschmerzen sind weit verbreitet und belasten die Kinder selbst und deren Familie. Zu den psychosozialen Folgen zählen verringertes Selbstwertgefühl, Fehlzeiten im Unterricht sowie eine verminderte gesundheitsbezogene Lebensqualität. Erste Studien weisen darauf hin, dass psychologische Interventionsmaβnahmen die Bauchschmerzsymptomatik positiv beeinflussen. Patienten und Methoden: Das kognitiv-behaviorale Schmerzbewältigungstraining «Stopp den Schmerz» beinhaltet: Vermittlung von Wissen und Bewältigungsstrategien, Veränderung von negativen Gedanken und Förderung positiven Erlebens. Das Training wurde an einer Stichprobe von 11 Kindern im Alter von 6–11 Jahren erprobt. Die Wirksamkeitsprüfung erfolgte anhand eines Prä-post-Designs mit einer 4-wöchigen Base line-Phase vor Beginn des Trainings sowie in Form einer täglichen Verlaufsmessung. Ergebnisse: Die Akzeptanz des Trainings war sehr hoch. Die Teilnahme am Training ging mit einer reduzierten Schmerzhäufigkeit und -intensität sowie vermindertem Stress, Reduktion negativer Kognitionen und Angst während einer Bauchschmerzepisode gegenüber der Baseline-Phase einher. Darüber hinaus steigerte sich die Lebensqualität der Teilnehmer. Diskussion: Es ist gelungen, ein kindgerechtes und attraktives kognitiv-behaviorales Schmerzbewältigungsprogramm zu entwickeln. Die Ergebnisse der Pilotstudie unterstreichen zudem die Akzeptanz und Wirksamkeit des Trainings hinsichtlich Schmerz und psychosozialer Parameter. Weitere kontrollierte Studien mit längerem Follow-up sind dringend erforderlich.