Abstract
Einleitung: Durch die Vermittlung von Informationen über seine Krankheit soll ein Patient zur Behandlung motiviert und sein subjektives Krankheitskonzept erweitert werden. Sowohl die Psychotherapiemotivation als auch medizinische und psychosoziale Kausal- und Kontrollattributionen sind zentral für die Vorhersage des Therapie prozesses und den zukünftigen Krankheitsverlauf. Frage stellung: Es wurde überprüft, inwiefern sich die Vermittlung biopsychosozialer Informationen zu Beginn einer kognitiven Verhaltenstherapie günstig auf die Psychotherapiemotivation und die medizinischen und psychosozialen Kausal-und Kontrollattributionen auswirkt. Des Weiteren wurde der Zusatzeffekt von Biofeedback im Rahmen der Informationsvermittlung untersucht. Methode: 100 Rückenschmerzpatienten wurden zu Beginn einer psychotherapeutischen Behandlung im Rahmen einer Doppel sitzung (2 × 50 min) biopsychosoziale Informationen zu Schmerzstörungen vermittelt. Im Rahmen eines randomisierten kontrollierten Designs erhielt die Hälfte der Patienten zusätzlich Informationen über Biofeedback. Die Effekte dieser Intervention wurden mit einer Wartegruppe (n = 46) verglichen. Ergebnisse: Die Informationsvermittlung hatte positive Effekte auf die medizinische Kausal- und die psychosoziale Kontrollattribution sowie die Psychotherapiemotivation der Patienten. Es zeigte sich kein Einfluss auf die psychosoziale Kausal- und die medizinische Kontrollattribution. Diskussion: Die Vermittlung biopsychosozialer Informationen zu Schmerzstörungen zu Beginn einer kognitiven Verhaltenstherapie beeinflusst die Kausal-und Kontrollattributionen sowie die Psychotherapiemotivation positiv und legt somit den Grundstein für eine Behandlung. Um die Behandlung zu optimieren und eine differentielle Therapieindikation zu stellen, bleibt zu untersuchen, welche Patienten von zusätzlichem Biofeedback profitieren.