Abstract
Einleitung: Bei der Entstehung und Behandlung zahnmedizinischer Störungsbilder sind biologische, psychologische und soziale Prozesse von Relevanz. Dennoch findet Wissen über das Zusammenspiel dieser Faktoren bisher nur selten Eingang in die klinische Praxis. Ziel des vorliegenden Beitrags ist es daher, einen Überblick über Berührungspunkte zwischen Verhaltensmedizin, Psychotherapie und Zahnheilkunde zu geben. Methoden: Die verhaltensmedizinischen Implikationen verschiedener zahnmedizinisch relevanter Erkrankungen und Störungsbilder(Zahnkaries, Gingivitis, Parodontitis, «Burning-mouth»-Syndrom und Mundgeruch) sowie zahnmedizinische Besonderheiten bei verschiedenen Patientengruppen werden dargestellt. Ergebnisse: Das umfangreiche Wissen an der Schnittstelle von Verhaltensmedizin, Psychotherapie und Zahnheilkunde bietet vielfältige Ansatzmöglichkeiten für klinische Interventionen, deren Wirksamkeit zum Teil wissenschaftlich nachgewiesen ist. Diskussion:Die Integration von Wissen um psychobiologische Prozesse bei Psychotherapie einerseits und zahnmedizinischen Erkrankungen andererseits, kann Wege zu neuen,neuropsychotherapeutisch fundierten Interventionsmethoden aufzeigen. Es ist zu erwarten, dass weitere qualitativ hochwertige Studien zur Wirksamkeit einzelner Interventionen wichtige Beiträge zur Verbesserung zahnbezogener Gesundheit leisten können.