Zielsetzung: Übersteigerte körperliche Aktivität ist ein zentrales Merkmal der Anorexia nervosa (AN). Dennoch wurde diesem Aspekt der Essstörung bisher in der Forschung wenig Beachtung geschenkt. Daher wurden in der vorliegenden Untersuchung internationale klinische Experten aus dem Bereich der Essstörungen zur Bedeutsamkeit verschiedener Dimensionen körperlicher Aktivität (z.B. exzessives Sporttreiben, pathologische und zwanghafte Einstellungen zum Sport) bei AN-PatientInnen befragt. Darüber hinaus wurden die Experten um eine Stellungnahme hinsichtlich der von ihnen eingesetzten und empfohlenen Methoden zur Erfassung und Behandlung gebeten. Methode: Ein semistrukturierter Fragebogen wurde von 33 klinischen Experten aus vier Ländergruppen (USA/Kanada, Europa,Japan/China, Australien/Neuseeland) beantwortet. Ergebnisse:Klinische Experten aus dem stationären Setting maßen pathologischen und zwanghaften Einstellungen zum Sport die meiste Bedeutung zu; Experten im ambulanten Setting erachteten das exzessive Sporttreiben als am problematischsten. Die Mehrzahl der Experten erfassten in ihrer klinischen Tätigkeit diverse Aspekte körperlicher Aktivität. Die am häufigsten genannten Behandlungsstrategien waren Psychoedukation, Hinterfragen der Einstellungen und Selbstbeobachtung. Schlussfolgerung:Klinische Experten sind sich der Mehrdimensionalität körperlicher Aktivität bei AN-PatientInnen bewusst. Objektive Messinstrumente (z.B. Akzelerometer) werden selten eingesetzt. Die Behandlungsstrategien im Rahmen übersteigerter körperlicher Aktivität zielen auf die Reduktion des exzessiven Sporttreibens und die Modifikation zwanghafter Einstellungen zum Sport ab. Weitere Behandlungsstrategien, wie der Einsatz von Sportprogrammen zur Stärkung der Knochendichte, zum Aufbau fettarmer Körpermasse und zur Erhöhung der Compliance der PatientInnen, werden zusammenfassend diskutiert. Es wird ein Ausblick auf zukünftige Fragestellungen gegeben.

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