Abstract
Das «Diagnostische Interview für psychische Störungen (DIPS)» erfaβt die für den psychotherapeutischen Bereich wichtigsten Störungen in einfacher und systematischer Form. Im Unterschied zu anderen strukturierten Interviews ist es unmittelbar therapiebezogen, da es darüber hinaus Informationen für die Therapieplanung erhebt. Nachdem bereits eine gute Reliabilität belegt werden konnte, untersuchten wir die Validität des DIPS an einer unselegierten klinischen Stichprobe von 172 Patienten. Die DIPS-Diagnosen wurden mit Hilfe einer Fragebogenbatterie und durch die Erhebung von Körpergröβe und Gewicht (für Eβstörungen) überprüft. Die Ergebnisse unserer sehr heterogenen Population zeigen eine gute Validität für alle Oberklassen (Angststörungen, Depressionen, somatoforme Störungen, Eβstörungen) und den Ausschluβ psychischer Störungen. Sofern die Basisraten hoch genug waren, konnten auch einzeln Störungskategorien validiert werden (Paniksyndrom, Agoraphobic generalisiertes Angstsyndrom, Sozialphobie). Nur die Abgrenzung von schwerem depressivem Syndrom und dysthymem Syndrom nach dem DSM-III-R erwies sich als problematisch. Die Ergebnisse stellen eine Validierung des DSM-III-R dar und belegen die Brauchbarkeit des DIPS in der therapiebezogenen Diagnostik für Anwendungen in Forschung und Praxis.