Abstract
Nach neueren Untersuchungen spielt bei dyshormonalen Karzinomen – zumal dem Prostata-Krebs – nicht nur eine veränderte hormonale Homoistase, sondern auch ein gestörter endogener Hormonmetabolismus eine ätiologische Rolle. Für letztere machen die Autoren Funktionsstörungen der Leber verantwortlich. Dieses glauben sie durch experimentelle Untersuchungen bewiesen zu haben. Durch Inhalation von Kohlenstofftetrachlorid riefen sie bei Ratten eine Leber-läsion hervor und unterwarfen die Tiere anschlieβend verschiedenen hormonellen Eingriffen. Bei den mit ACTH behandelten lebergeschädigten Tieren trat eine deutliche bis ausgesprochene Metaplasie der Prostata auf, die in einigen Fallen sogar zur Entwicklung eines anaplastischen Karzinoms führte. Die Autoren schlieβen hieraus, daβ eine Leberläsion den Mechanismus des hormonalen Metabolismus stören und hierüber auch in der Pathophysiologie einiger hormonabhängiger Organe eine Rolle spielen kann.