Abstract
Annähernd 100 Publikationen über die retroperitoneale Fibrose sind erschienen. Die Autoren wählten ihre Termini für das retroperitoneale Krankheitsbild unterschiedlich. Pathologisches Substrat, klinische Symptomatik, subjektives Erscheinungsbild und Krankheitsverlauf sind einheitlich. Über die Ätiologie bestehen nur Vermutungen, die nicht dazu beitragen die Problematik auch nur annähernd zu lösen. In letzter Zeit wird auf die Konstellation von retroperitonealen Fibrosen zu Sarkomen des lymphatischen Apparates aufmerksam gemacht. Deshalb halte ich es für berechtigt, an dem von uns beobachteten Fall zu demonstrieren, in welcher Reihenfolge die Krankheitsbilder wechselten. Zunächst bestand eine retroperitoneale Fibrose. Dann bildete sich später ein vaginales unspezifisches Infiltrat und darauf wurde ein Retothelsarkom der Blase diagnostiziert. Es erhebt sich die Frage, ob zwischen diesen Krankheitsbildern ein pathogenetischer Zusammenhang besteht und in der pathologischen Potenz das Retothelsarkom der Blase als maligne Variante der retroperitonealen Fibrose zu sehen ist.