Abstract
Der Reflux bei Doppelnieren stellt Probleme, die über die des Refluxes bei nicht gedoppelten Harnwegen hinausgehen, Probleme der Indikation und der operativen Technik. Zwischen Fallen für konservative Behandlung und solchen, wo die Exstirpation einer Halbniere mit dem zugehörigen Ureter und Antirefluxplastik am verblei-benden das sicherste Verfahren ist, stehen die Fälle, in denen die Erhaltung beider Nierenhälften lohnt oder wegen allgemeiner Parenchymschädigung zwingend ist. Für solche Situationen werden die verschiedenen Möglichkeiten der Antirefluxplastik [Bischoff, Hutch, Politano-Leadbetter, Paçuin] diskutiert. Die technischen Schwierigkeiten sind um so grosser, je starker die Harnleiterdilatation ist. Gegenüber der Nierenbecken-Nierenbecken-Anastomose mit Ureterektomie wird der tiefen Ureter-Ureter-Anastomose mit Ureterneueinpflanzung der Vorzug gegeben, weil dieser Eingriff in einer Sitzung und von einem Schnitt durchzuführen ist. Probleme der von einer Halbniere zur anderen aszendierenden Infektion werden behandelt.