Diejenigen in der Literatur wiedergegebenen Statistiken, die sich mit den verschiedenen Lokalisationsformen der Tuberkulose befassen, erbringen für jedes Land andere Ergebnisse. Dieser Umstand ist wohl in erster Reihe mit den verschiedenen Entwicklungsstufen in medizinischer und sozialer Hinsicht in Verbindung zu bringen. Wenn man die Tuberkulose-Statistiken nicht nach Kalenderjahren, sondern an Hand der medizinischsozialen Entwicklungsetappen vergleicht, ergeben sich für die verschiedenen Lander ungefähr gleiche Werte, die – folglich – durch diese Etappen bedingt erscheinen. Die Anwendung der Tuberkulostatika in der UGT-Behandlung führte zu einer ganzen Reihe von Änderungen des klinischen Krankheitsbildes; die klasisschen UGT-Formen sind fast verschwunden (die akuten granulomatösen Formen mit schwerem Blasenkatarrh und Granulomen und Ulzerationen, die Formen mit weitgehender Organ-zerstörung beider Nieren und chronischer Niereninsuffizienz, oder schliesslich die Formen mit kleiner, sklerotischer Niere und Rückfluss in Harnleiter und Nierenbecken). Es treten dafür Formen mit mehr oder minder chronischem Verlauf auf, mit gutem Allgemeinbefinden, jedoch mit schweren Schäden am Urogenitalapparat. So findet man heute häufiger Pyonephrosen mit Schrumpfhiere, oft mit Kalkeinlagerungen (Kittnieren), distale Ureterstenosen usw. Diese Schäden verlaufen mehr oder weniger asymptomatisch und sind des öfteren Zufallsbefunde einer klinischen oder urologischen Untersuchung oder Überraschungen nach mikroslopischen Untersuchungen exstirpierter Organe. Diese Verlaufsformen werden medikamentös oder – und das besonders – chirurgisch behandelt. In diesem Zusammenhang bleibt die Nephroureterektomie noch immer ein wichtiger Bestandteil der Tuberkulosebehandlung. Bei den weitgehenden Stenosen der Harnleiter ist die Nephrektomie unbedingt mit der Ureterektomie zu verbinden. Diese Tatsache wird in der Literatur betont, und wir können sie nach unseren Erfahrungen bestätigen. Die Zahl der Nephroureterektomien ist im Anstieg begriffen in Relation zu der Gesamtzahl der Tuberkulosen die – wie einwandfrei bewiesen ist – zurückgeht. Der transperitoneale Weg für die Ureterektomie – eigene Methode – befriedigte uns aus folgenden Gründen besonders: Er bietet ein anatomisch regelrechtes Operationsgebiet ohne Gewebszerstörung und erlaubt eine genaue Wiederherstellung der Bauchwand. Er ermöglicht die gründliche Untersuchung der Peritonealhöhle und insbesondere der inneren Genitalien der Frau, wir konnten auf diese Art eine grosse Zahl latenter weiblicher Genitaltuberkulosen entdecken und gleichzeitig behandeln. Er erlaubt die Kontrolle der Angaben über die Häufigkeit von Genitaltuberkulosen, die Harnwegtuberkulosen vorangehen oder begleiten. An Hand unserer Statistik können wir feststellen, dass die UGT offensichtlich zurückgeht, dass wir uns jedoch in einem Stadium befinden, in dem systematische und regelrecht durchgeführte Behandlung in ihrer Wirkung erst einsetzen. Daher bleibt die Nephroureterektomie zunächst noch immer eine wichtige Behandlungsmöglichkeít der UGT.

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