Abstract
Als gÄngige Verfahren zur Blasenrekonstruktion haben sich die Ersatzplastiken mit Dunn- oder Dickdarm erwiesen. Nach einer Übersicht Über die Entwicklung dieser Operationsmethoden werden kurz die heutigen Resultate der Darmersatzplastik nach subtotaler und totaler Zystektomie angegeben. Verschiedene Verfahren zur Rekonstruktion der Blase benÜtzen die enorme Regenerationspotenz der Blase, ein PhÄnomen, das seit dem letzten Jahrhundert bekannt ist. Die zahlreichen frÜheren experimentellen und klinischen Untersuchungen werden besprochen. WÄhrend die klinischen Resultate nach subtotaler Zystektomie mit spontaner Regeneration einigermassen befriedigen, sind die Erfolge mit der Regeneration nach totaler Zystektomie ungenÜgend. Die Regenerationspotenz wird auch bei den ausgedehnten Blasenresektionen mit Verschluss des Blasenrestes verwendet. Die eigenen Erfahrungen mit der Hemizystektomie werden dargestellt, wobei Operationstechnik, postoperative Komplikationen und spÄtere Funktion besondere Beachtung finden. Eine besondere Form der ausgedehnten Blasen-resektion ist die sogenannte trigonale Zystektomie: Resektion der ganzen untern Blasen-hÄlfte mit Blasenhals und Teilen der Prostata sowie Harnleiterneueinpflanzung in die Blasenkuppe. Operative Technik und funktionelles Resultat werden an Hand der eigenen FÄlle dargestellt. Nach den bisherigen experimentellen und zum Teil klinischen Erfolgen in der Transplantation von Hohlorganen wurde der Versuch einer isotopen autologen und homologen Transplantation der Blase im Tierexperiment unternommen. Dabei wird die Blase entfernt und beim EmpfÄngertier an den Kreislauf und an die ableitenden Harnwege wieder angeschlossen. Von 11 autologen Transplantaten Überlebten 5 Tiere und wurden ein bis 20 Monate nachkontrolliert. Die Funktion der transplantierten Blase war insofern gestÖrt, als sich infolge der totalen Denervation eine autonome Blase ausbildete. Nach 16 homologen Transplantationen erhielten 13 Tiere eine immunosuppressive Therapie mit Acathioprin. Die Überlebenszeit betrug bis zu 5 Wochen. Die hauptsÄchlichsten Komplikationen lagen in einer Thrombose im Bereiche der GefÄssanastomose. Bei 5 Tieren, welche 3–5 Wochen Überlebten, wurden die Funktionen der Blase und der oberen Harnwege mit Manometrie, Zystographie und Ausscheidungs-urographie kontrolliert. Die autoptischen Resultate werden besprochen.