Abstract
Bei je 225 Fallen von Elektroresektion und suprapubischer Operation der Prostata wurde der postoperative Harnstoffanstieg bestimmt. Dabei kam es in 59,5% der Fälle zu einem Anstieg, in 40,5% zu einem Abfall bis zum 3. oder 4. postoperativen Tag. Einen Anstieg von mehr als 40 mg% Harnstoff wiesen 12 der Elektroresezierten und 24 der nach Harris-Hryntschak Operierten auf. In alien Fallen wurden nach etwa 14 Tagen spätestens die praeoperativen Werte wieder erreicht oder unterschritten. Die Ursache dieses Anstiegs wird vor allem in schockähnlichen Kreislaufreaktionen gesehen, die je nach der Operationsmethode verschiedene Ursachen haben können. Die hierdurch hervorgerufene sogenannte «funktionelle Nephropathie» ist reversibel. Der Schluβ scheint berechtigt, auf Grund des geringen Harnstoffanstieges auch Prostatakranke mit Retention (bis etwa 200 mg% Harnstoff und 4 mg% Kreatinin) der Sofortoperation zuzuführen, um die durch eine praeoperative Dauerkatheterbehandlung unvermeidbare Harninfektion zu umgehen.