Abstract
Hundenieren wurden sofort nach der Exstirpation mit drei verschiedenen, in der Transplantat-Konservierung üblichen Methoden behandelt und anschlieβend histologisch untersucht. Die bei der ersten Versuchsgruppc durchgeführte maschinelle Perfusions-Unterkühlung mit Tyrode-Lösung verursachte Gefäβrupturen mit Bildung ausgedehnter paraglomerulärer Extravasate. Die Vasa afferentia enthielten mitunter osmotisch veränderte Coacervate von Erythrozyten, die bei fortdauernder Perfusion unter Zerreiβung der Kapillar-Schlingen in den Bowπianschen Kapselraum gedrückt wurden. Wie histometrische Messungen zeigten, trat ein Zellverlust der Glomerula auf. Die Bowmanschen Kapseln wurden durch Rückstau des Glomerulumfiltrates erheblich ausgeweitet. Bei einer zweiten Versuchsgruppc wurdc 1 Stuncle vor der Nierenexstirpation durch Infusion von 250 ml 20%iger Mannit-Lösung eine Osmodiurese erzeugt. Nach der Exstirpation wurde eine einfache Konservierungs-Unlerkühlung durchgeführt. Die Osmo-diurese erzeugte eine hydropische Schwellung der Schaltstück-Epithelien. Als Folge der Konservicrungs-Unterkühlung traten osmotische Schädigungen und Nekrosen durch Kühlmittel-Diffusion in den subkapsulären Tubuli auf. Einige Glomerula waren frei von Erythrozyten, während anclere noch Erythrozyten enthielten. Bei einer dritten Versuchsgruppe wurde zunächst eine Schwerkroft-Perfusion (20 Minuten) durchgeführt und dann eine Konservierungs-Unterkühlung von 8 bis 24 Stunden angeschlossen. Die Parenchymschäden waren bei dieser Methode gering. Das Blut konnte allerdings nicht vollständig aus den Gefäβen entfernt werden.