Abstract
In der vorliegenden Arbeit wurden die Ergcbnisse verschiedener Untersuchungen an 33 Harnsäuresteinen der harnleitenden Wege und an synthetischer Harnsäure mitgeteilt. Die wichtigsten Untersuchungsbefunde ergab die Röntgenstrukturanalyse. Es zeigte sich, daβ die Harnsäure in den Harnsäuresteinen der harnleitenden Wege in zwei kristallographisch verschiedenen Formen vorliegen kann. In 24 Harnsäuresteinen lag die Harnsäure in monokliner Form vor und in 9 Harnsäuresteinen in einer monoklin-orthorhombischen Mischform. Die synthetische Harnsäure konnte durch die Röntgenstrukturanalyse als die stabile monokline Modifikation identifiziert werden. Während die aus der synthetischen Harnsäure hergestellte orthorhombische Form instabil ist und sich durch Dehydration in die stabile monokline Harnsäure umlagert, bildet die in den menschlichen Steinen vorkommende orthorhombische Harnsäure bei Anwesen-heit der monoklinen Harnsäure anscheinend stabile Kristalle. Auβeidem wurden Lösbarkeitsuntersuchungen des Steinpulvers, der Harnsäure und ihrer Modifikationen in drei verschiedenen Lösungsmitteln bei einem konstanten pH durchgeführt. Dabei zeigte sich, daβ die Lösbarkeit für das monoklm-orthorhombische Harnsäuresteinpulver und die orthorhombische Form der Harnsäure immer am gröβten war. Die synthetische monokline Harnsäure, die von uns hergestellte monokline Form der Harnsäure und das monokline Steinpulver lösten sich immer am schlechtesten. Die Zusammensetzung der einzelnen Lösungen hatte auf die Lösbarkeit der vorerwähnten Substanzen keinen Einfiuβ. Durch Zusatz von Zitronensäure oder Zitronensaft konnte in keinem Fall die Lösbarkeit der untersuchten Präparate in vitro erhöht werden.