Abstract
Es wird über die Funktion von 25 Rectumblasen mit lateralem transanalem Sigmadurchzug berichtet. Der Eingriff wird in drei Sitzungen vorgenommen. Unter dem Schutze eines doppelläufigen Quercolonkunstafters wird die Anlage der Rektumblase stets gleichzeitig mit der Cystektomie ausgeführt. Der Querkolonkunstafter wird in einer 3. Sitzung dann wieder reseziert. Urin und Stuhl können getrennt entleert werden. Durch die Anpassung des anorectalen Sphinkterapparates wird eine sehr gute bis ausreichende Kontinenzleistung sowohl für Urin als auch für Stuhl erreicht. Sie genügt den normalen Anforderungen der Patienten. Nur 3 Patienten müssen eine ständige Vorlage wie ein Kotfistelträger benutzen. Der Blutchemismus wurde in regelmäβigen Abständen kontrolliert. Bei 2 Patienten fand sich eine geringe hyperchlorämische Acidose ohne weitere klinische Symptome. Bei all den anderen Patienten konnten nie erhebliche Veränderungen im Blutchemismus festgestellt werden, abgesehen von frühzeitigen passageren Störungen, die mit der Schwere des Eingriffes in Zusammenhang stehen. Eine endgültige Aussage ist bei der Kürze der Beobachtungszeit jedoch noch nicht möglich. Zum Schluβ wird eine Zusammenstellung der Indikationen zur Anlage der Rektumblase gegeben, wobei in Anbetracht der bisherigen guten Ergebnisse eine Ausdehnung auf weitere incurable Erkrankungen zu erwägen ist.