Abstract
1. Die Dilutionsmethode wurde zum Studium der residualen Harnmenge nach dem spontanen Harnen und nach verschiedenen Arten der Blasenevakuation mittels des Katheters bei Frauen herangezogen, die keine Symptome einer Erkrankung der unteren Harnwege äuβerten. Die Menge des Residualharnes nach einer spontanen Miktion betrug durchschnittlich 2,9 ml (0–20,0 ml). Nach der Kathetrisation sind in der Harnblase durchschnittlich 6,7 ml Harn (0–20,3 ml) zurückgeblieben. Wurde dazu noch eine Blasen-spülung mit 20 ml Flüβigkeit durchgeführt, so ist die residuale Harnmenge auf durchschnittliche 5,0 ml (0–16,1 ml) gesunken. In den Fallen, wo auβerdem eine Blasung von 60 ml Luft mitdurchgeführt wurde, ist das residuale Harnvolumen weiter gesunken auf den Durchschnittswert von 4,2 ml (0–15,3 ml). Die residuale Harnmenge nach der spontanen Miktion ist statistisch bedeutsam niedriger als das Volumen des Residualharnes nach bloβer Kathetrisation. Die Spülung der Harnblase mit 20 ml Flüssigkeit und die Luftinsuflation erniedrigen bedeutend das Quantum des residualen Harnvolumens nach der Kathetrisation. Die angeführten Prozeduren sind jedoch unfähig, die residuale Harnmenge auf die Werte herabzusetzen, die wir nach dem spontanen Harnen gemessen haben. Nach einem spontanen Harnlassen wurden gröβere Werte des Residualharnes gefunden, wo die Distension der Harnblase 250 ml überschritt. Die Resultate wurden mit Hinsicht auf die Möglichkeiten einer praktischen Ausnützung analysiert.