Abstract
Um eine Antwort auf die in der Literatur unterschiedlich beantwortete Frage zu erhalten, wie oft Erythrozyten gewaschen werden sollen, damit ein eiweißarmes, therapeutisch wirksames Präparat resultiert, wurden 6× 15 Einheiten Vollblut sofort sowie nach 7, 14, 21, 28 und 35 Tagen Lagerung 1- bis 6mal mit physiologischer Kochsalzlösung gewaschen. Nach jedem Waschdurchgang und in jeder Altersgruppe wurden in den Waschflüssigkeitsüberständen das Gesamteiweiß, die Komplementkomponente C3, die Immunglobuline A, G und M sowie aus Erythrozytenproben die osmotische Resistenz bestimmt. Die mathematisch-statistisch ausgewerteten und als die Trends repräsentierende Gleichungen dargestellten Ergebnisse besagen: Der Eiweißent-fernungseffekt des Waschens ist nach den ersten beiden Durchgängen sehr groß, nimmt mit den weiteren Durchgängen nicht mehr nennenswert zu, aber mit steigendem Konservenalter gleichzeitig allmählich ab. In alien Altersgruppen sind die Ergebnisse der beiden Waschdurchgänge signifikant voneinander und von den folgenden vier verschieden. Das trifft auch für die Entfernung der Immunglobuline A, G, M und die Komplementkomponente C3 zu, allerdings ist hier bei 14 Tagen alten Konserven der Wascheffekt am größten. Die osmotische Resistenz der gewaschenen Erythrozyten nimmt sowohl mit steigender Zahl der Waschdurchgänge als auch mit zunehmender Lagerzeit ab. Nach diesen Ergebnissen erhält man ein proteinfreies, therapeutisch wirksames Erythrozytenkonzentrat, wenn eine 1–2 Wochen alte Konserve 2∼3mal gewaschen wird.