Abstract
Die Anwendung des elektronischen Schwerkraft-Infusionsreglers erlaubt im Vergleich zur herkömmlichen Rollenklemmenregelung eine signifikante Senkung der Komplikationen peripherer Zugänge, v.a. der Infiltrationen (ca. 30%), und der Zahl wiederanzulegender Infusionen. Bei den verbleibenden Komplikationen erfolgt im Gegensatz zur Rollenklemme eine frühzeitige Alarmierung (ca. 80%) und Unterbrechung der Infusion. Schlieβlich ist die sichere Vermeidung der bei der Rollenklemme beobachteten, z.T. erheblichen Abweichungen der Tropfrate durch den elektronischen Regler hervorzuheben. Diesen Vorteilen stehen unter bestimmten Anwendungsbedingungen Probleme gegenüber, die sich aus der prinzipiellen Einschränkung des Regelbereiches durch den begrenzten zur Verfügung stehenden hydrostatischen Druck ergeben. Einsatzbereiche für den elektronischen Schwerkraft-Infusionsregler sind vorwiegend bei peripheren venösen Zugängen zu sehen. Seine Anwendung ist in jenen Fallen besonders von Vorteil, in denen die Infiltration einer Infusionslösung mit einer Gefährdung des Patienten verbunden ist (Zytostatika, stark alkalische Lösungen, z.B. NaHCO3, Kaliumkonzentrate, Medikamentenzusätze, z.B. Vasoconstricta). Darüber hinaus ist der Einsatz überall dort sinnvoll, wo die Genauigkeit einer Rollenklemmengeregelten Infusion als nicht ausreichend angesehen wird.