Abstract
An 10 Patienten wurden Änderungen der renalen Harnstoffstickstoff-und Kaliumverluste sowie Abweichungen der Serumaminosäurenkonzentrationen nach aortokoronaren Bypassoperationen untersucht. Der Beobachtungszeitraum umfaβte den präoperativen Tag, den Operationstag und 4 postoperative Tage. Die Nährstoffzufuhr beschränkte sich bis einschlieβlich des 1. postoperativen Tages auf die Gabe einer 5%igen Glukoselösung in einer Dosierung von etwa 800–1000 ml/m2. Unter Fortführung der Infusionstherapie lag die spontane Nahrungsaufnahme bei etwa 600–800 kcal und 25–30 g Eiweiβ am 3. und 4. postoperativen Tag. Das errechnete Stickstoffbilanzdefizit bewegte sich zwischen -8,2 g am Operationstag und –11,2 g am 4. postoperativen Tag. Auffällig waren die bereits präoperativ subnormalen Aminosäurenkonzentrationen im Serum, die auf eine längerfristige restriktive Nahrungsaufnahme zurückgeführt werden könnten, da nur normgewichtige Patienten zur Operation zugelassen wurden. In den ersten postoperativen Tagen zeigte sich ein weiterer Abfall der Aminosäurenkonzentrationen, der sich erst gegen Ende der Untersuchungszeit normalisierte. Die renale Kaliumausscheidung stieg postoperativ sprunghaft bis auf 140 mval am Operationstag und am 1. postoperativen Tag. Massive Kaliumsubstitutionen waren erforderlich, um anhaltende Hypokaliämien zu vermeiden und um Rhythmusstörungen vorzubeugen.