Abstract
In einer vergleichenden Studie wurden 2 periphervenös applizierbare Infusionsregime auf ihre Effektivität im Protein- und Energiestoffwechsel geprüft. Hierzu wurden 20 stoffwechselgesunde männliche magenresezierte Patienten in 2 Gruppen aufgeteilt, wobei Gruppe I eine 17,2%ige Kohlenhydrat-Mischlösung ohne Aminosäurenanteil und Gruppe II eine 5%ige Kohlenhydrat-Mischlösung kombiniert mit einer 2,5%igen Aminosäurenlösung erhielt. Hierunter hat Gruppe I die Zeichen eines maximal möglichen Proteinsparmechanismus mit signifikant niedrigeren Harnstoffserumwerten als präoperativ und als Gruppe II. Die Harnstoffserumwerte der Gruppe II zeigen einen signifikanten Anstieg, ohne daβ der obere Normbereich überschritten wird und weisen hiermit auf eine teilweise Verwertung der Aminosäu-ren in der Glukoneogenese hin. Dennoch waren die N-Bilanzen vom 1.-4. postoperativen Tag bei Gruppe II signifikant besser als bei Gruppe I. Es fand also trotz gesteigerter Glukoneogenese bei Gruppe II eine gute Aminosäuren-Utilisation statt. Die vom 1.-5. postoperativen Tag signifikant höheren Konzentrationen an freien Fettsäuren im Serum der Gruppe II wiesen auf eine vermehrte endogene Energiebereitstellung durch Lipolyse hin. Aus der niedrigdosierten Kohlenhydratzufuhr der Gruppe II resultierte eine entsprechend geringere Insulinsekretion, die zum einen die ver-stärkte Lipolyse ermöglichte, zum anderen eine Verwertung der Kohlenhydrate in den insulinunabhängigen obligat glukoseutilisierenden Organen bewirkte. Im Gegensatz hierzu war bei Gruppe I eine signifikant niedrigere Konzentration an freien Fettsäuren infolge insulininduzierter Reveresterungsraten und Lipolysehemmung zu beobachten.