Abstract
In einer klinischen Studie wurden zwei Gruppen von kreislauf- und stoffwechselgesunden Patientinnen am Geburtstermin verglichen. 10 Patientinnen erhielten zur Schmerzbekämpfung über den Geburts-verlauf keine Analgetika Oder Minidosen von Pethidin (Kontroll-gruppe), 17 Patientinnen auf eigenen Wunsch und Ordination des Geburtshelfers eine kontinuierliche PDA mit fraktionierten Dosen von Bupivacain-CCh (PDA-Gruppe). Bei gleichem Infusionsregime, 120 ml/h einer 5 % halbisotonen Laevuloselösung, wurden zu Beginn der Eröffnungsperiode, der Austreibungsperiode, zum Geburtszeitpunkt und 2h postpartal bei der Mutter folgende biochemische Parameter bestimmt: Blutgase und Säuren-Basen-Status, Blutzucker, Laktat, Betahydroxybuttersäure, ACTH, Cortisol, Hk, Elektrolyte und Osmolalität. Unmittelbar postpartal wurden die oben angegebenen Werte, außer Elektrolyten und Osmolalität, im kindlichen Nabelschnurblut untersucht. 30, 60 und 120 min post partum diente die kapilläre Blutabnahme von Blutgasen, Säuren-Basen-Status und Blutzucker beim Neugeborenen der Beurteilung des postpartalen Adaptationszustandes. In beiden Patientengruppen stiegen Laktat, Betahydroxybuttersäure, ACTH und Cortisol bis zur Geburt signifikant an, signifikante Unterschiede zwischen beiden Gruppen dagegen konnten nur bei den Blutgasen, den Blutzucker- und ACTH-Werten errechnet werden. In der kindlichen Nabelschnur waren nur beim Blutzucker signifikante Unterschiede festzustellen. Als Fazit kann man sagen, daß man den Müttern in der langen Eröffnungsperiode den Geburtsschmerz wirksam nehmen, den Geburtsstreß aber, dokumentiert durch die oben aufgeführten Stoffwechsel-parameter, offensichtlich nur bis zu einem gewissen Grad.