Abstract
In einer Untersuchung wurden 55 Patientinnen nach mittelschweren Operationstraumen zwei Gruppen mit unterschiedlichen Infusions-regimen zugeordnet und das Verhalten der Stickstoffbilanzen sowie der Alpha-Aminostickstoffausscheidung untersucht. Während eine Gruppe eine peripher-venöse parenterale Ernährung mit 0,6 g Aminosäuren/kg KG und Tag und insgesamt 75 kJ/kg KG = 18 kcal/kg KG bei 4 g Kohlehydraten/kg KG und Tag erhielt, wurde der Vergleichsgruppe eine Infusionslösung mit gleicher Flüssigkeits- und Elektrolyt-substitution bei nahezu identischer Osmolarität und einer Zufuhr von 84 kJ/kg KG = 20 kcal/kg KG bei 5 g Kohlehydraten/kg KG und Tag verabreicht. In den Stickstoffbilanzen wurde ein hochsignifikant günstigerer Effekt bei zusätzlicher Aminosäuresubstitution gefunden. Die rechnerisch ermittelte Retentionsrate des als Aminosäuren zugeführten Stickstoffs fiel an beiden Untersuchungstagen sehr unterschiedlich aus. Im Gegensatz zu bisherigen Untersuchungsergebnissen lag sie am Operationstag deutlich höher als am ersten postoperativen Tag. Unter Zuhilfenahme der Alpha-Aminostickstoffbestimmung im Urin konnte ermittelt werden, daβ ca. 1,5 % der zugeführten Aminosäuren unverstoffwechselt wieder ausgeschieden wurden.