Im Rahmen dieser Untersuchung sollten zwei Fragen beantwortet wer-den: Nehmen Patienten nach Mitralklappenersatz mit Hilfe der Herz-Lungen-Maschine spontan in ausreichender Menge Nahrung zu sich? Reicht die üblicherweise durchgeführte ergänzende intravenöse Er-nährung in Anbetracht der postoperativ erhöhten Stoffwechselraten aus, die spontane Nahrungsaufnahme so zu ergänzen, daβ negative Stickstoffbilanzen vermieden werden? Wir haben bei insgesamt 7 Patienten nach Mitralklappenersatz durch Messung der Sauerstoffaufnahme und unter Annahme einer gemisch-ten Verbrennung von Nährstoffen mit einem RQ von 0,85 den Kalo-rienverbrauch ermittelt. In Kenntnis der Kalorien- und Stickstoffzu-fuhr sowie durch die Bestimmung der Kalorien- und N-Verluste im Urin wurde die Kalorien- und Stickstoffbilanz im Urin errechnet. Der Kalorienverbrauch betrug innerhalb des Beobachtungszeitraums, d. h. in den ersten 4 postoperativen Tagen, 144,4, 135,1, 138,2 bzw. 130,7 % des Grundumsatzes. Diese Werte entsprechen den absoluten Werten 1192,1, 1119,7, 1146,3 bzw. 1079,3 kcal/m2/Tag im Mittel. Dagegen betrug die Gesamtkalorienzufuhr 778,6, 1103,6, 876,3 und 700,6 kcal/Tag im Mittel in den ersten 4 postoperativen Tagen, wobei der Anteil der per os im Rahmen der spontanen Nahrungsaufnahme zugeführten Kalorien 14, 38, 32 % in den ersten 3 Tagen betrug. Die Mittelwerte der N-Ausscheidung blieben während des gesamten Beobachtungszeitraumes im negativen Bereich. Während in den ersten beiden postoperativen Tagen die Mittelwerte um -3 g Stickstoff schwankten, fanden wir am 3. und 4. postoperativen Tag N-Bilanz-werte von -6,9 und -8,6 g Stickstoff. Aufgrund der Auswertung dieser Untersuchungsergebnisse konnten wir feststellen, daβ sich die Patienten durch die spontane Nahrungsaufnahme nicht ausreichend ernähren. Auch die routinemäβig verabreich-ten stickstoff- und kalorienspendenden Substanzen reichten nicht aus, um die Lücke zwischen Bedarf und Zufuhr zu decken. Da die Stickstoffbilanzen nicht an den beiden ersten, sondern am 3. und 4. postoperativen Tag am schlechtesten waren, wurde für die postoperative Behandlung von Patienten mit Mitralklappenersatz eine begleitende intravenöse Ernährung zu der spontanen Nahrungsaufnahme empfoh-len. Sie soil den Patienten vor den Folgen der Einschmelzung von Körpereiweiβen höheren Ausmaβes in der postoperativen Phase be-wahren. Eine intravenöse Zufuhr lediglich an den ersten 2–3 Tagen reicht nicht aus. Sie soil vielmehr über die Dauer der gesamten katabo-len Phase (6 bis 7 Tage) durchgeführt werden.

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