Abstract
Die Serumkonzentration von hochmolekularer Hydroxyäthylstärke (HMW-HÄS Mw:450000 d, Mn 71000 d, Mw/Mn = 6,3, MS = 0,7) wurde bei normovolämischen Versuchspersonen unter Verabreichung von 3 aufeinanderfolgenden täglichen Infusionen zu 500 ml bestimmt. Unter kontrollierten Bedingungen wurde der Einfluβ der bivariablen pharmakologischen Wirksubstanz Hydroxyäthylstärke (Variation von Mw und MS) auf die intravasale Ausscheidung der 6%igen HÄS-Lösung untersucht. Die intravasale Ausscheidungskinetik von initial 500 ml der 6%igen HÄS-Lösung über einen Zeitraum von 24 Stunden lieβ sich durch die Exponentialgleichung: y = 3,94 + 3,34e-0,15× befriedigend vorhersagen. Die Ausscheidungskinetik von je 500 ml 6 % HAS am zweiten bzw. am dritten Tag konnte über jeweils 24 Stunden nach Infusionsende beschrieben werden durch die Gleichungen: y = 6,32 +3,75 e-0,15× bzw. y = 9,39 + 5,41 e-0,15× Gemäβ diesen mathematischen Modellen folgt die Ausscheidung von HAS aus dem Blutkreislauf 24 Stunden nach Infusionsende nach jeder der 500-ml-Infusionen einer vergleichbaren Kinetik. Die Plasmaausscheidung von HÄS am Tag 3 ergab allerdings eine etwas raschere Abnahme, ersichtlich aus dem erhöhten Exponentialkoeffizienten. Die Serumkonzentration von HMW-HÄS, 480 Stunden (2,9 Wochen) nach der dritten und letzten 500-ml-Infusion, betrug 2,3 ± 0,3 (SD) mg ml–1. Die Serumkonzentration 480 Stunden nach der dritten und letzten 500-ml-Infusion war, bezogen auf den Wert 10 Minuten nach Infusionsende, um 85 % abgefallen. Im Gegensatz zu jüngsten Berichten anderer Untersuchungsgruppen sinkt die Serumkonzentration nach HMW-HÄS-Infusion demnach rascher ab.