Abstract
Während einer 20 Tage dauernden Untersuchungsperiode wurde an einer Unfallstation die Eiweißzufuhr mit einer Normalkost für täglich 30 Patienten untersucht. Das in der Großküche angewandte Ausspeiseprinzip des Tablettsystems erlaubte es, die den einzelnen Patienten zugeteilten Portionen genau auszuwiegen. Aufgrund der Berechnung nach der »kleinen Nährwerttabelle« ergab sich eine mittlere tägliche Eiweißzufuhr von 12,4 kcal % bei einer mittleren täglichen Energiezufuhr von etwa 2100 kcal, mit einem mittleren Materialwert von 20 öS. Die in der Literatur für verschiedene Streßsituationen angegebenen Stickstoffverluste lassen einen weitaus höheren Eiweißbedarf errechnen. Für die Deckung desselben wird die Verwendung von Eiweißpräparaten diskutiert. Die küchentechnische Verarbeitung von Milchpräparaten wurde erprobt. In einem Stationsversuch mit eiweißangereicherten Suppen wurden diese von 46,2 % der Patienten akzeptiert. Der Eiweißanteil an der Gesamtenergiezufuhr konnte allein durch diese Suppen von 12,4 auf 14,54 kcal% bei 4,44 öS Mehrkosten erhöht werden. Die Erhöhung des Eiweißanteils durch Verwendung von Lebensmitteln ist nur mit einem Vielfachen dieses Kostenaufwands möglich.