Abstract
Die Häufigkeit anaphylaktoider Reaktionen nach Infusion kolloidaler Volumenersatzmittel wurde in den letzten Jahren anhand retrospektiver Berichte einzelner Kliniken sowie insbesondere anhand einer prospektiven multiklinischen Studie im Raum Bayern transparenter. Als Beitrag zur Arzneimittelsicherheit sollte jedoch auch von seiten der Infusionshersteller eine Quantifizierung der Zwischenfälle versucht werden. Für den Zeitraum von Januar 1974 bis Juni 1977 wurden von der Dr. E. Fresenius KG deshalb die umgesetzten Einheiten HAS (Plasmasteril®) und Dextran 75 (Longasteril®) den gemeldeten Zwischenfällen gegenübergestellt. Hierbei ergab sich für Dextran 75 eine Häufigkeit schwerer Zwischenfälle (Typ III + IV) von 19/458 924 = 0,0041 %, für Hydroxyäthylstärke eine solche von 2/550 350 = 0,0004 %. Demnach envies sich, daß die Frequenz lebensbedrohlicher Zwischenfälle bei HAS um den Faktor 10 niedriger ist als bei Dextran 75.