Abstract
In Form einer Übersicht wird zunächst auf die Bildung von Mikroaggregaten in gelagerten Blutkonserven, auf das Schicksal der Aggregate im Empfängerorgahismus und auf die funktionellen Folgen einer solchen Mikroembolisierung vor allem in der Mikrozirkulation der Lunge (»Transfusionslunge«) eingegangen. Zur Vermeidung soldier Mikroembolien werden Mikrofilter eingesetzt, technische Prinzipien und komplexe Effektivität (Filterwirkung, Filtergeschwindigkeit, Filterkapazität, Bluttraumatisierung) soldier Mikrofilter werden besprochen. Ein globaler Qualitätsvergleich an Hand von Literaturangaben und eigenen vergleichenden, in Ausarbeitung befindlichen Untersuchungen wird angestellt. Einwände gegen die Mikrofiltration (Zweifel an der klinischen Relevanz beim Menschen, funktionelle Grenzen) werden ebenso wie Alternativmethoden (Verhütung der Bildung bzw. Entfernung bereits gebildeter Mikroaggregate, Verwendung von aggregatfreien Blutbestandteilen) diskutiert und Gegenargumente zu den Einwänden angeführt. Als praktisch-klinische Schluβfolgerung wird die Indikation zur Mikrofiltration schlieβlich dort gestellt, wo voraussichtlich drei oder mehr Blutkonserven verabreicht werden. Je mehr Blut gegeben werden muβ, um so frischer soil es sein, von aggregatfreien gewaschenen Erythrozytenkonzentraten ist bei fehlendem Zeitdruck Gebrauch zu machen, bei Frischblut (Lagerungszeit bis zu 12 Stunden) sind Mikrofilter kontraindiziert. Die Notwendigkeit einer verständnisvollen Zusammenarbeit zwischen dem Blutverbraucher (Kliniker) und der Blutbank wird abschlieβend hervorgehoben.