Abstract
Einführung Österreich gliedert sich in neun Bundesländer und hatte am 31. Dezember 2002 8.067.300 Einwohner. Aus der Bevölkerungszahl der einzelnen Bundesländer ist auf die Größe der zehn Blutspendeeinrichtungen Österreichs zu schließen. Die Spenderwerbung und Blutabnahme erfolgen in Österreich zu 95% durch das Rote Kreuz und zu 5% durch andere Vereine. In ganz Österreich wird für die Blutspende keine Aufwandsentschädigung entrichtet. Die derzeitige Organisationsstruktur der Blutspendeeinrichtungen in Österreich ist in Tabelle 1 in Kurzform dargestellt. Die Entwicklung der Transfusionsmedizin in Österreich begann 1901 mit der Beschreibung der drei Blutgruppen A, B, C durch Karl Landsteiner (1868–1943) am Pathologisch-Anatomischen Institut in Wien. Dafür erhielt Landsteiner 1930 den Nobelpreis für Medizin. 1940 entdeckte Karl Landsteiner zusammen mit Alexander Salomon Wiener (1907–1976) und Philip Levine (1900–1987) den Rhesusfaktor. Damit waren die Grundlagen für eine Blutübertragung gegeben und die Schädigung des Kindes während der Schwangerschaft durch mütterliche Antikörper erklärt. Neben diesen bahnbrechenden Erkenntnissen, die noch 30 Jahre bis zu ihrer Umsetzung in die Praxis benötigten, legte Karl Landsteiner Standards des experimentellen Arbeitens fest, die auch heute noch Gültigkeit haben. Die Gründung der Blutspendeeinrichtungen in Österreich wurde durch die Fortschritte der operativen Tätigkeit in der Chirurgie und in der Geburtshilfe, aber auch durch die Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg sowie durch die Konservierungsmöglichkeit des Flüssiggewebes Blut beschleunigt. ...