Abstract
Neben Antibiotika und der supportiven Behandlung der Sepsis stehen für die Therapie der Sepsis und des septischen Schocks additive Therapiemaβnahmen zur Verfügung, die auf eine Unterbrechung der aktivierten Toxin-/Mediatornetzwerke ab-zielen. Trotz dieser umfangreichen Therapiestrategie zur Ver-besserung der Behandlung ist die Sterblichkeit an Sepsis und septischem Schock vergleichbar hoch wie 1909. Die enttäu-schenden Ergebnisse klinischer Sepsisstudien des vergangenen Jahrzehnts werfen die Frage auf, ob unsere Grundannahmen und Konzepte der Sepsistherapie wirksam sind und dem Krankheitsbild gerecht werden. Ergebnisforschung bezeichnet ein sich rasch entwickelndes Gebiet, das unter Verwendung von klinischen, epidemiologischen, ökonomischen und psychometrischen Parametern ver-sucht, die Prognose («Outcome») der Patienten multidisziplinär zu erfassen und gesicherte und wirksame Behandlungsstra-tegien zu entwickeln. Wenden wir die Hilfsmittel der Ergebnisforschung auf die Sepsis an, so müssen wir feststellen, daβ unsere gegenwärtigen Sepsis-Therapiestrategien weniger gesi-chert sind, als wir vielleicht annehmen. Die widersprüchlichen Ergebnisse additiver Sepsis-Therapiestudien unterstreichen die Bedeutung klinischer Studien (Phase III) als Goldstandard für die Beurteilung einzelner Sepsis-Therapiemaβnahmen.